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Lea

REZENSION: SILBER (2) VON KERSTIN GIER


Auf dem Buchcover ist eine verzierte Tür zu sehen.  Darum herum fliegen Libellen mit menschlichen Köpfen, die Schlüssel tragen.

Kann ein Happy Ending noch schöner werden? Ja! Wenn es anhält. Im zweiten Buch der Träume ist zwar nicht alles rosarot und Ponyhof – aber zumindest ein wenig Glück liegt schon in der Luft. Willkommen zurück bei Liv Silber und der Welt der Träume.


 

Natürlich ist „Silber – das zweite Buch der Träume“ immer noch eine fantastische Liebesgeschichte, die uns die unendlichen Möglichkeiten der Nacht näherbringt. Los geht es in diesem Buch 8,5 Wochen nach dem ersten Band und damit ich nicht alles wiederholen muss, was ich am ersten Buch so gut fand, gibt es hier noch einmal den Link für euch:



Die Hauptpersonen und den Weltenbau kennt ihr ja bereits bzw. habt ihr gerade noch einmal nachgelesen. Daher gehe ich gleich zu meiner persönlichen Meinung über. Wie immer fand ich auch dieses Mal Kerstins Schreibstil locker, leicht und humorvoll. Leider empfand ich das Buch selbst ein wenig als Lückenfüller, das darauf abzielt einen Gewissen Zustand der Geschichte zu erreichen, an dem endlich der dritte Teil der Reihe starten kann. Stark war im Gegenzug die Herausarbeitung der Beziehungen zwischen den Teenagern. Ich habe viele Einblicke in die familiären Hintergründe und persönlichen Entwicklungen erhalten.


Hier meine Buch-Einschätzung

  • Genre: Urban Fantasy

  • Zielgruppe: eher weiblich, 12-25 Jahre

  • Einschätzung: 2 von 5 Sterne (leider war mir persönlich der Spannungsbogen etwas flach)

  • Leseempfehlung: Auch wenn diesem zweiten Teil ein wenig Spannung fehlt, ist es doch immer lustig, sich durch Kerstins Geschichten zu träumen. Mit einem heißen Kakao gibt es einem eine schöne Wohlfühlatmosphäre. Ich freue mich auf den dritten Teil und dann hoffentlich mit einem krachenden Finale 😉.

  • Für all diejenigen, die nun hier zu lesen aufhören, hier noch zwei meiner Lieblingszitate - wie ihr vielleicht bemerkt, sind sie beide von Mia, meinem absoluten Lieblingscharakter: „Keine Sorge, uns passiert schon nichts. Aber das nächste Mal kannst du gerne vorher ein Testament machen und darin alles, was du hast, deiner kleinen Schwester vererben, wenn du dich dann besser fühlst.“ (S. 49) „Ich muss Mätresse googeln. Und Wally von den Simpsons. Und dann muss ich alles lesen, was ich über Mord im Affekt finden kann.“ (S. 105) „‚Schlechte Nachrichten!‘ Mia reichte Grayson das iPhone zurück. ‚Wenn man mit Mord im Affekt durchkommen will, muss man schnell sein.‘“ (S. 107)


INHALT DES BUCHES – ACHTUNG SPOILER!

Wer noch mehr über meine Meinung und Einblicke in „Silber – das zweite Buch der Träume“ wissen möchte, ist hier genau richtig. Ich werde jedoch das ein oder andere Detail ausplaudern, das mir während des Lesens der Geschichte in den Sinn gekommen ist.


Also lasst uns starten. Was passiert alles im zweiten Buch der Träume? In den Träumen taucht plötzlich ein unheimlicher Sensemann „Senator Tod“ auf, der Liv immer wieder verfolgt. Die Identität des fremden Mannes ist unklar, doch er jagt Liv ganz schön Angst ein.


Obwohl das bewusste Träumen jede Menge Energie zieht und nun der Senator Tod sein Unwesen treibt, treffen sich Henry und Liv immer wieder heimlich nachts. Henry offenbart ihr in einem Traum, dass er sie liebt. Dennoch hat sie Bedenken, da Henry sich niemals bei ihm mit ihr trifft. Sie weiß quasi nichts über ihn – außer dass er zwei Geschwister hat und sich seine Eltern getrennt haben. Da Henrys Mutter ein Alkoholproblem hat, kümmert sich Henry größtenteils um seine Geschwister.


Aber nicht nur in der Liebe kriselt es. Von Grayons Oma wird die Familie zu einer Teeparty eingeladen. Leider muss Lottie, Livs Ersatzmutter, zuhause bleiben und wird recht schroff abgewiesen. Aus diesem Grund beschließen Liv und ihre Schwester Mia, sich zu rächen.


„Wie sagt Lottie immer? Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder hinaus. Oder so ähnlich. Wir waren jedenfalls ein ziemlich angepisster Wald.“ (S. 40)


Noch in der Nacht der Teeparty zerstören sie daher Omas preisgekrönten Busch. Dieses Verbrechen kommt allerdings überhaupt nicht gut an – vor allem nachdem herauskommt, wer die Schandtäterinnen sind:


„‚Aber Mrs Spencer hat bereits Scotland Yard eingeschaltet. Es war ein sehr wertvoller Baum.‘ Ich hätte beinahe laut losgelacht. Ja, klar. Die hatten bestimmt eine eigene Gartenermittlungsabteilung für solche Fälle. Scotland Frontyard.“ (S. 123)


„Ohne Henry wäre die vergangene Woche unerträglich gewesen. Mums zutiefst enttäuschte Blicke (‚Ich dachte, ihr hättet begriffen, wie wichtig das hier für mich ist‘), Lotties Entsetzen (‚Aber so kenne ich euch gar nicht – ihr könnt doch keiner Fliege was zuleide tun!‘), Graysons Ratlosigkeit (‚Ich verstehe einfach nicht, warum ihr das getan habt!‘), Florence‘ Verachtung (ohne Worte) und Ernests Bemühungen, die Sache der Pubertät zuzuschieben (‚Sie sind doch noch Kinder. Erst neulich hab ich gelesen, dass in der Umbauphase des Gehirns während der Pubertät Kurzschlüsse vorprogrammiert sind‘), trafen mich sehr viel mehr, als mir lieb war. Hätte ich ein Körperteil opfern müssen, um die Zeit zurückzudrehen, ich hätte es sofort getan.“ (S. 142 f.)


Während Senator Tod im Träume-Manipulieren immer besser wird, bemerkt Liv, dass ihre Schwester von einer Klon-Liv im Traum ausgehorcht wird. So wurde bekannt, dass Mia und Liv den Baum zerstört haben. Von nun an passen Grayson und Liv auf Mias Traumwelt auf.


Eines Nachts schleicht Liv Henry als Luft hinterher und entdeckt, dass er nachts heimlich mit seiner Stiefmutter schläft. Liv ist am Boden zerstört und wird von Grayson getröstet, der selbst auch gerade Beziehungsprobleme hat. Als Liv Henry darauf anspricht, macht er lieber Schluss, als seine Geheimnisse mit ihr zu teilen.


Senator Tod gibt plötzlich zu, Anabels Psychiater zu sein und sie mit Schlafmitteln vollzupumpen, die einen Tiefschlaf verhindern, sodass Anabel überhaupt nicht mehr ins Land der Träume geraten und wirklich genesen kann. Daher bringen Liv und Henry Anabels Vater dazu, sie in der Psychiatrie zu besuchen.


Während Livs Liebesleben auf Eis liegt, macht Graysons Vater Livs Mutter einen Heiratsantrag. Davon sind alle nur so semi-begeistert, denn die Familie ist doch recht unharmonisch:


„Erst jetzt dämmerte mir in vollem Umfang, wie tapfer es von Ernes gewesen war, all diese Menschen, die er seine Familie nannte, an einem Tisch zu versammeln. Es war, als habe er lauter Pulverfässer zusammen mit brennenden Lunten arrangiert. Das Bocker verachtete Mum, Mia, Lottie und mich. Mia und ich konnten das Bocker nicht ausstehen. Ebenso wenig wie Emily, die uns aber noch furchtbarer fand als wir sie. Offenkundig hatte sie auch Stress mit Grayson. Der sich wiederum mit Florence gestritten hatte. Florence hätte Mia und mich gerne öffentlich auspeitschen lassen. Mum fürchtete sich vor dem Bocker mehr als vor Erdbeben und Steuererklärungen. Charles hasste seine Mutter dafür, dass sie ihn bevormundete. Und so weiter uns so fort. Und mittendrin saß Ernest und hatte uns alle lieb.“ (S. 267 f.)


Liv versucht noch einmal mit Henry zu reden und rettet dabei seinen Bruder aus einer kniffligen Lage, indem sie sein Diebesgut mitnimmt, um den Diebes-Verdacht von ihm abzuwenden. Leider kommt es dabei nicht zu einem Gespräch zwischen Henry und Liv.


Die Situation mit Mia wird allmählich kritisch, denn Mia schlafwandelt und Liv erkennt, dass sie von jemandem gesteuert wird. Es kommt heraus, dass Arthur Mia einen Handschuh gestohlen hat und nun ihren Traum so manipuliert, dass sie aus einem Fenster klettert, um sich umzubringen. Grayson, Henry und Liv retten Mia. Doch kurz darauf kommt die grausame Nachricht, dass Anabel aus der Klinik entlassen wurde und nun wieder aktiv ist. Sie hat Senator Tod hintergangen und hält ihn nun im Traum gefangen. Tatsächlich möchte sie nun eine Allianz mit Grayson, Henry und Liv eingehen. Die Situation wird jedoch noch skurriler, als plötzlich auch noch Emely, Graysons Exfreundin, durch die Traumkorridore spaziert.


Zusammengefasst ist das Buch recht beziehungslastig und die Spannung leider eher flach. Glücklicherweise schafft Kerstin es mit ihrem Humor, mich trotzdem zum Weiterlesen zu bewegen. Ich hoffe, im dritten Teil gibt es einen riesen Showdown! Und vielleicht sind ja meine Vermutungen richtig, dass Florence Secrecy ist und heimlich den Blog füttert. Mein erstes Gefühl, dass Grayson und Liv insgeheim aufeinander stehen, muss ich nach diesem Teil leider zurücknehmen 😉.


Nichtsdestotrotz vielen Dank für die unbeschwerte Geschichte und die zahlreichen Schmunzler und Lächeln!


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